Besser spät als nie!

 
Wie bereits berichtet wurde, lässt die Stadt Altenburg die Geschichte der HASAG in Altenburg durch den Historiker Dr. Marc Bartuschka aus Jena wissenschaftlich aufarbeiten.

Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, meint dazu:

"Ich bin sehr froh und erleichtert, dass unser Einsatz für eine wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung der HASAG durch einen externen Historiker nun endlich Früchte trägt. Oberbürgermeister Wolf hat eine Kehrtwende vollzogen. Dies ist ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung, den ich ausdrücklich begrüße."

"Vor allem der Kauf von zwei Grundstücken am Rande des ehemaligen HASAG-Geländes durch die Stadt Altenburg zeugt von einem weit aus bewussteren und verantwortungsvolleren Umgang mit den Überresten der teuflischen Nazi-Diktatur. Der Richtungswechsel bietet zudem die Chance, Versäumnisse wieder gut zu machen und einen Ort des Erinnerns und der Vergangenheitsbewältigung einzurichten. Von besonderem Wert ist dabei der zukünftige Austausch mit der Gedenkstätte Buchenwald. Darüber hinaus ist eine fundierte Aufarbeitung der HASAG die richtige Antwort auf rechtsextremistische Propaganda, da diese gerade im trüben Wasser der Gesichtsverdrängung und -revision blüht und gedeiht. Das dürfen wir nicht zulassen," so Siegesmund.

"Ich bin sehr gespannt auf die ersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung. Nichtsdestotrotz gibt es seit über 20 Jahren engagierte Freizeitforscher*innen, die einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der HASAG und einer angemessenen Erinnerungskultur in Altenburg geleistet haben. Diese freiwilligen Leistungen sollten anerkannt und gewürdigt werden." so Siegesmund abschließend.
 


Hintergrund

Der Abriss einer der letzen HASAG-Baracken durch die Stadtverwaltung Altenburg sowie ein fehlendes Gesamtkonzeptes des Erinnerns und Gedenkens waren nach einem ernüchternden Briefwechsel mit dem Oberbürgermeister Michael Wolf Anlass für Anja Siegesmund, eine Podiumsdiskussion zu den Perspektiven der Erinnerungskultur an die Opfer der HASAG in Altenburg zu veranstalten.

Diese Veranstaltung mit Dr. Harry Stein am 15. April 2013 hat die Diskussion um eine Gedenkstätte für die Opfer der NS-Zwangsarbeit in Altenburg wieder angefacht. Darüber hinaus bat Anja Siegesmund Thüringens Kultusminister Christoph Matschie in einem Brief um die Ausreichung von Fördermitteln, damit ein externer "Geschichtensucher" die Geschichte der HASAG aufarbeiten, dokumentieren sowie die Etablierung einer Gedenkstätte vorbereiten kann.



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