Gesprächsrunde mit Horterzieher*innen in Altenburg

 
Am Montag, den 23. Juni 2014 besuchte Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, den Hort der Karolinum Grundschule in Altenburg.

Mit sieben Horterzieher*innen von fünf verschiedenen Altenburger Grundschulhorten sprach die Grüne Fraktionschefin über die Kommunalisierung der Schulhorte sowie andere aktuelle Herausforderungen.

Schnell wurde dabei deutlich, dass alle Beteiligten der Gesprächsrunde eine Trennung von Grundschule und Hort ablehnen. "Für Eltern und Kinder ist der Hort eine wertvolle Institution. Nachmittagsangebote sind sinnvolle und bereichernde Ergänzungen zum Schulalltag. Schule und Hort sollten daher als organisatorische und pädagogische Einheit betrachtet werden. Mit der Kommunalisierung der Horte würde jedoch das gute Verhältnis zwischen Lehrer*innen und Erzieher*innen, das den Kindern zu Gute kommt, wegfallen. Die Hortkommunalisierung darf deshalb keinesfalls gegen den Willen von Erzieher*innen, Lehrer*innen und Eltern durchgesetzt werden", so Siegesmund.

"Darüber hinaus muss eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung der Horte gewährleistet sein. Eine versteckte Sparmaßnahme mit dem Namen Hortkommunalisierung ist mit uns Grünen hingegen nicht zu machen",“ so Siegesmund weiter

Kritisiert wurde von den anwesenden Hortner*innen weiterhin zu geringe und befristete Stellenanteile sowie schlechte Entlohnung. So haben alle der anwesenden Hortner*innen nur eine 80-Prozent-Stelle. Neuen Erzieher*innen werde zudem oft nur eine halbe Stelle angeboten. Viele junge Erzieher*innen, die in Altenburg an der Berufsschule für Wirtschaft und Soziales ausgebildet werden, verlassen daher den Landkreis und suchen sich in den alten Bundesländern einen besser bezahlten Vollzeitjob. Doch gerade jüngere Erzieher*innen braucht es in Altenburg, da nahezu alle Erzieher*innen über 50 Jahre als sind. Die Nachwuchssorgen sind dementsprechend groß.

Darüber hinaus steigt der Förderbedarf der Kinder, da der Anteil der schwierigen Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsstörungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Hinzu kommen vermehrt Kinder aus sozialschwachen Familien, die teilweise ganz ohne Frühstück in die Schule kommen. Viele Kinder brauchen daher eine arbeitsintensive Einzelbetreuung.

"Erzieher*innen leisten eine wichtige Arbeit für unsere Gesellschaft. Dies verdient eine faire Entlohnung. Zudem ist eine intensive Betreuung der Kinder mit Teilzeitstellen nicht möglich. Wir Grüne setzen uns daher dafür ein, dass ein Beschäftigungsumfang in der Regel einen vollen Arbeitstag umfasst. Darüber hinaus wollen wir die Festsetzung eines verbindlichen Betreuungsschlüssels von 1:20, damit eine pädagogisch wertvolle Betreuung der Kinder weiterhin möglich ist", so die grüne Fraktionschefin abschließend.



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