Regionale Wirtschaftskreisläufe stärken

 
Auf ihrer Sommertour durch Thüringen radelte Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, am Dienstag, den 29. Juli 2014, zusammen mit der grünen Landtagsabgeordneten Jennifer Schubert zur Käserei Altenburger Land und zum Obstgut Geier in Lumpzig. Ziel der Tour war es, die regionale Nahrungsmittelproduktion im Altenburger Land besser kennenzulernen und sich über zukünftig notwendige Förderungen der Lebensmittelindustrie in Thüringen ein Bild zu machen.

Von der Käserei Altenburger Land zeigte sich die grüne Fraktionschefin angetan, denn das traditionsreiche Unternehmen legt großen Wert auf die Verwendung von Rohstoffen aus der Region. Zudem verzichtet die Käserei auf Gentechnik, künstliche Zusatzstoffe und Aromen. Weiterhin arbeitet die Käserei an der Optimierung ihres Energiemanagements. Probleme bereiten dem Unternehmen jedoch ein zu geringes Werbebudget, um auf die Region aufmerksam zu machen. In Sachen Förderung der Lebensmittelindustrie würde sich Geschäftsführer Claus Katzenberger daher mehr vom Land Thüringen wünschen. Auch für die Teilnahme an der Grünen Woche, die mit einem hohen Kostenfaktor verbunden ist, wäre eine bessere Förderung wünschenswert.

"Die Produkte der Käserei Altenburg genießen zu Recht einen guten Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus. Von gesunde Lebensmitteln aus der Region hergestellt von Unternehmen mit höchsten Qualitätsansprüchen kann Thüringen profitieren. Doch der zunehmend härter werdende globalisierte Wettbewerb gefährdet die Thüringer Lebensmittelbranche. Perspektivisch muss deshalb zügig über mehr Unterstützung und eine stärkerer Förderung der regionalen Lebensmittelbetriebe nachgedacht werden", so Siegesmund.

Beim Besuch des Obstgut Geier erfuhren die Grünen, dass das Familienunternehmen 2013 durch Hochwasser und später Hagelschlag eines der schwersten Jahre durchlebt hat. Juniorchef Reinhard Geier erläuterte, dass seit 30 Jahren die Extremwetterlagen zugenommen haben, und es kaum noch normalen Regen gebe. So gab es seit 1992 insgesamt 23 Hagelereignisse. Doch eine Versicherung gibt es nur für den Ertrag. Schon lange fordert die Familie Geier daher von der Politik Unterstützung bei der Mehrgefahrenversicherung, da das Unternehmen die sehr hohen Beiträge nicht alleine stemmen kann. Zudem werden in Thüringen auch teure Hagelnetze im Gegensatz zum Land Sachsen nicht gefördert. Dazu hat Siegesmund nach dem Gespräch bereits eine Kleine Anfrage eingereicht.

"Wir Grüne wollen regionale Wertschöpfungsketten aufbauen, das heißt, in Thüringen angebautes Obst soll auch in Thüringen zu Saft, Marmelade oder Trockenfrüchten verarbeitet werden. Daher ist es in unseren Augen sinnvoll, die Kooperation zwischen Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium zu intensivieren und regionale Produkte gezielt zu bewerben. Durch den Aufbau von vielfältigen regionalen Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen sowie die Vernetzung von Landwirtschaft, Handwerk und Tourismus wollen wir regionale Wirtschaftskreisläufe stärken. Dies schafft und sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern verringert auch Transportwege und damit klimaschädliche Emissionen", so Siegesmund abschließend.



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