Grundwasserkontamination in Rositz OT Schelditz

 
Aus der Antwort der Landesregierung auf die Mündliche Anfrage "Grundwasserkontamination in Rositz OT Schelditz" (Drucksache 5/6975) von Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, im gestrigen Plenum geht hervor, dass erst im Februar 2014 die Ergebnisse der Lupenmodellierung, eine Untersuchung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) zur Entwicklung des Grundwasserspiegels der Öffentlichkeit sowie der Bürgerinitiative Rositz-Schelditz vorgestellt werden.

Darüber hinaus wurde erklärt, dass die LMBV für die Prognose des Grundwasseranstiegs 72 Messstellen der insgesamt 93 Grundwassermessstellen der LEG nutzt. Der Unterschied der Messungen liege einzig und allein darin, dass die Messungen der LMBV quartalsweise und die der LEG monatlich stattfinden würden.

"Seit 2002 wird in Rositz ein bereichsübergreifendes Grundwassermonitoring betrieben. Zudem ist schon lange bekannt, dass das Grundwasser in den letzten 20 Jahren um mehrere Meter angestiegen ist. Tendenz steigend! So könnte bis 2040 nach Angaben der Wessling-Studie die ganze Talstraße versumpftes Gebiet sein. Es ist daher völlig unverständlich, warum die Landeregierung behauptet, dass erst nach der Lupenmodellierung, für die sogar die gleichen Messstellen genutzt werden, Maßnahmen zur Grundwassersanierung in Schelditz umgesetzt werden können. Dieses Spiel auf Zeit ist unverantwortlich", so Siegesmund kritisch.

"Darüber hinaus kann es nicht sein, dass die letzten Raumluftmessungen im Keller des Wohnblocks in der Straße der Chemiearbeiter 8 zum letzten Mal am 11 August 2011 stattgefunden haben. Hier wohnen Kinder, deren Organismus viel sensibler ist als der von Erwachsenen. Raumluftmessungen müssen daher unverzüglich in Auftrag gegeben werden", so Siegesmund.

"Die Landesregierung behauptet nach wie vor, dass es keine Belege für eine Gesundheitsgefährdung gebe. Mir liegt jedoch ein Schreiben von der LEG an die Bürgerinitiative Rositz-Schelditz vom 13. Juli 2013 vor, in dem es heißt ‚die Stoffe, die aus dem Grundwasser in die Gasphase übergehen, stellen eine konkrete Gefährdung für die menschliche Gesundheit dar‘. Die Antwort der Landesregierung ist daher äußerst bedenklich", so Siegesmund weiter.

Die grüne Anja Siegesmund plädiert dafür, alle Untersuchungen und Bewertungen so schnell wie möglich abzuschließen, um endlich zu einer Entscheidung für eine dauerhafte Lösung zum kontaminierten Grundwasser in Rositz zu kommen. "Abwarten und Tee trinken, ist in diesem Fall kein akzeptables Vorgehen. Es geht um die Gesundheit der Rositzer, die ein schnelles und transparentes Handeln erfordert. Ich werde daher weiterhin Druck machen", so Siegesmund abschließend.



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